Teilverschattung bei Solarmodulen (Messungen)

Die Teilverschattung von Solarmodulen wird oft falsch eingeschätzt, bzw. auch sehr oft unterschätzt. Während viele Installateure großen Wert darauf legen, mit der Neigung der Solarmodule möglichst nah an das jeweilige Optimum für den betreffenden Standort heranzukommen und teilweise fragwürdige Aufständerungsorgien veranstalten, um (Schatteneffekte noch nicht berücksichtigt) am Ende vielleicht 4-5% Mehrertrag pro m² Modulfläche zu erzielen, gleichzeitig durch die Aufständerung je nach Reihenabstand wiederum gegenseitige Verschattung generieren,  bleiben kleine, aber auch größere Teilverschattungen oft unbeachtet. Dabei liegen hier unvermutete, z.T. dramatische Ertragsfresser.

Unberücksichtigte größere Teilverschattungen oder bei Teilverschattung gänzlich falsch gewählte Systemauslegungen können im worst case schnell Mindererträge von 10%, 15% oder mehr zur Folge haben. Da der Sonnenstand und damit der Schattenwurf zu jeder Minute und an jedem anderen Tag ein anderer ist, übersteigt das schnell unser menschliches Vorstellungsvermögen. Nur mit Bauchgefühl kommt man hier leider nicht sehr weit. Vom Installateur kann im Rahmen einer kostenlosen Angebotsabgabe und einem gleichzeitig hohen Preisdruck im Markt der unbezahlte Aufwand einer realitätsabbildenden, detaillierten Verschattungsanalyse verständlicherweise nicht geleistet werden. So erklärt sich dann auch die Situation, dass von unterschiedlichen Installateuren beim genau gleichen Dach die Spanne der Aussagen reicht von “um Himmels willen, unbedingt sein lassen” bis zu “Das bißchen Schatten, das macht doch nix” mit abgegebenen hohen Ertragsprognosen. Beim PV-Interessenten bleibt Ratlosigkeit und Verwirrung. “Das bißchen Schatten, das macht doch nix” ist jedoch eine Herangehensweise, die schon mancher PV-Betreiber im Nachhinein bereut hat. Daher lohnt es sich, die elektrotechnischen Hintergründe und Vorgänge bei Teilverschattung näher kennenzulernen.

Bedingt durch die interne Verschaltung der Solarmodule wirken sich Teilverschattungen auf Solarmodulen vollkommen unterschiedlich aus. Um diesen Effekt einmal in der Praxis zu demonstrieren, haben wir die Kennlinie eines Standardmoduls mit 72 monokristallinen Zellen (Trina 180 Wp) gemessen und die STC Leistung ermittelt. Anschließend wurde einige Teilverschattungen simuliert und ebenfalls jeweils die Kennlinie des Moduls gemessen.

Hier die Kennlinie des unverschatteten Solarmoduls:

Solarmodul Kennlinie unverschattet -ohne Bild

Hier zunächst die totale Verschattung einer Zellspalte:

Bild1-Teilverschattung eines Teilstranges des Solarmoduls

…und die dazu gehörige Kennline

Solarmodul Kennlinie zu Bild1

An der Kennlinie ist deutlich zu sehen, dass die Bypassdiode aktiv wird und den verschatteten Teil des Moduls überbrückt. Der verschattete Teil bildet zwar noch eine Spannung (die ja kaum von der Einstrahlung abhängt), sobald jedoch eine Belastung erfolgt und ein Strom fließen müsste, bricht die Spannung zusammen und die Bypassdiode wird aktiv. Die Leistung des Moduls reduziert sich erwartungsgemäß auf 2/3 der Leistung im unverschatteten Zustand.

Dann eine realistische Teilverschattung wie sie in der Praxis z.B. durch Gauben, Schornsteine oder –bei aufgeständerten Anlagen auf Flachdächern oder im Freiland – durch hintereinander stehende Modulreihen auftreten kann. Zunächst wieder das Foto …

Bild2-Teilverschattung drei Zellspalten

…und dann die dazu gehörige Kennlinie.

Solarmodul Kennlinie zu Bild2

Da hier – bei drei verschatteten Zellspalten – bereits zwei der Modulteilstränge von der Verschattung betroffen sind, reduziert sich die Leistung in diesem Fall bereits auf 31% der Leistung im unverschatteten Zustand.

Nun soll gezeigt werden, dass eine Verschattung in Querrichtung noch erheblich stärkere Leistungseinbußen zur Folge hat.

Bild3-totale Verschattung einer Zellzeile

Die zugehörige Kennlinie zeigt, dass das Modul nun quasi keine Leistung mehr abgeben kann und vollständig durch seine Bypassdioden überbrückt wird.

Solarmodul Kennlinie zu Bild3

Die letzte Messung zeigt noch einmal die Teilverschattung aller Zellteilstränge durch eine Querverschattung. Diesmal allerdings nicht als totale Verschattung sondern so wie es in der Praxis häufig vorkommt.

Bild4-Teilverschattung aller Teilstraenge des Solarmoduls

Die dazu gehörige Kennlinie zeigt, dass auch in diesem Fall die Leistung des Moduls quasi vollständig (auf 5,1% der Leistung im unverschatteten Zustand) zusammenbricht.

Solarmodul Kennlinie zu Bild4

Die Messungen belegen eindrucksvoll, dass es bei der Planung von Solarstromanlagen besonders wichtig ist auf Teilverschattungen zu achten. Wenn sich diese nicht vermeiden lassen, so sollte man zumindest dafür sorgen, dass der Schatten so verläuft, dass er möglichst geringe Auswirkungen auf die Modulleistung hat. Baut man z.B. eine Anlage im Freiland oder auf einem Flachdach, bei der sich hintereinanderstehende Module gegenseitig verschatten, sollten die Module (wenn es sich um kristalline Module wie im Beispiel oben handelt) grundsätzlich quer und nicht hochkant montiert werden.

Die nachfolgenden zufällig aufgenommenen Fotos zeigen, dass die Erkenntnisse dieses Artikels offenbar noch nicht allen Planern und Installateuren bekannt zu sein scheinen…

Solarmodule Teilverschattet Fehlplanung

Photovoltaikanlage meisterhaft geplant

Die Messungen wurden durchgeführt mit freundlicher Unterstützung der inek Solar AG in Bischofsheim.
Die Messprotokolle der Messungen stehen für Interessierte hier in Kürze zum Download bereit.

weiterführende Information: Teilverschattung an Photovoltaikmodulen (physikalisch-technische Details)

Kommentare

  1. Hallo!

    Für meine Bachelorarbeit habe ich u.a. dieselben, gezeigten Versuche durchgeführt und mit dem Kennlinienanalysator von TRITEC gemessen. Nun bin ich zufällig auf Ihre Seite gestoßen. Die Teilverschattung führte ich jedoch nicht mit einem lichtundurchlässigen Karton, sondern mit einer Folie mit einem Transmissionsgrad von ca. 17% durch. Bei der Verschattung der Zellspalten, über welche die Bypassdioden geschalten sind, konnte auch ich schön beobachten, wie sich die Modulleistung erst um 1/3, dann um 2/3 reduziert. Bei der Verschattung des gesamten Moduls müssten demnach alle 3 Bypassioden agieren und die Gesamtleistung 0 W betragen. Bei einem 170 W Modul habe ich jedoch noch einen Leistungswert von ca. 25 W. Wie kann das zustande kommen? Prozentmäßig würde ich bei der Rechnung 25 W / 170 W ca. auf die Transmission der Folie kommen. So weit so gut. Aber eigentlich müssten ja alle 3 Bypassdioden aktiv sein und das Ergebnis 0 W lauten. Wer kann mir helfen?

    Gruß, Mario

  2. Hallo Mario,

    wenn man nur ein Einzelmodul misst, können nicht alle drei Bypassdioden leitend werden. Das geht nur wenn andere Module, die noch mehr Strom treiben können im Strang sind und die Last (Widerstand oder Wechselrichter) dazu in der Lage ist, die Spannung soweit herunter zu ziehen, dass das verschattete Modul keinen Spannungsbeitrag zur Gesamtspannung des Stranges mehr liefern muss.
    Mit dem Trika haben Sie schlicht die Peakleistung eines Modules gemessen bei dem alle drei Teilstrings verschattet sind. Auch die teilverschatteten Strings liefern ja noch einen kleinen Strom. Die Bypassdioden werden nur aktiv wenn ein Teilstrang mehr Strom liefern kann als die anderen. Es werden bei einem Einzelmodul nie mehr als 2 Bypassdioden gleichzeitig aktiv.
    Vielleicht ist auch dieser Artikel in dem Zusammenhang interessant: https://photovoltaikbuero.de/pv-know-how-blog/teilverschattung-photovoltaikmodulen-teil-13/

    Gruß pvbuero

    1. Die Messung müsste eigentlich noch bis unter 0V (Durchlasspannung der drei Dioden) weitergeführt werden. Erst dann ist eine Berechnung der gesamten Anlage möglich.

      Aber hier findet man ja wenigstens mal Messungen zu diesem Thema die man auch gebrauchen kann.

  3. Hallo,

    der Beitrag veranschaulicht einfach und praktikabel die Problematik der Teilverschattung. Aus rein theoretischer Betrachtung bin ich auch zu diesem Schluss gekommen, kristalline Module quer zu installieren. Auf Flachdächern wird dies auch im Wesentlichen praktiziert. Jedoch ist mir keine Freifläche bekannt, hier wird immer hochkant montiert, Warum? Aus Kosten Gründen? Gibt es spezielle Module in dem die Bypassdioden auf der langen Seite integriert werden?

    Viele Grüße
    Gerd

  4. Hallo Gerd,

    “Jedoch ist mir keine Freifläche bekannt, hier wird immer hochkant montiert, Warum?”
    meist aus Unwissenheit.
    “Gibt es spezielle Module in dem die Bypassdioden auf der langen Seite integriert werden?”
    Die gibt es in der Tat. Einige Hersteller haben die Bypassdioden an der Seite angebracht und sichern nicht die Zellspalten sondern die Zellzeilen.
    Das ist aber sehr selten.

    Gruß pvbuero

  5. Vielen Dank für diesen hervorragenden Artikel! Über das Thema Teilverschattung und genaue Auswirkungen ist sonst wenig sinnvolles zu finden, dieser Beitrag hilft sehr wesentlich diese Dinge besser zu verstehen!! Auch in den Datenblättern der Modulhersteller findet sich (zumindest bei den ungefähr 30 Datenblättern die ich mir die letzten Tage angesehen habe) absolut NICHTS über dieses wichtige Thema, sehr schade, wäre eben wichtig zu wissen ob es für Anlagen wo Teilverschattungen unvermeidbar sind nennenswerte Unterschiede in der Eignung dafür gibt…also etwa ob die Zahl der Bypass Dioden relevant ist, oder ob z.B. nennenswerte Unterschiede bei poly vs mono Modulen bestehen.
    Danke für euren Beitrag + Grüße aus Wien!

    Hans

  6. Vorteil der Hochkantmontage liegt in der geringeren Anfälligkeit für Verschmutzung. So beträgt die Länge der Unteren Kante bei Hochkant (Im Vergleich zu einer Längsmontage) circa 60% (1m / 1,65m).
    Zusätzlich ist der Abstand von Zelle zum Rahmen an der kürzeren Kante meist größer. Dadurch kann sich an dieser Stelle mehr Schmutz ablagern ohne die Modulleistung zu beinträchtigen.

    Wie schon erwähnt wird dann jedoch die Verschattung der Modulreihen untereinander wichtiger. Es sollte so geplant werden, dass auch am 21.12 noch Erträge möglich sind.

  7. Hallo zusammen,

    folgender Gedanke ist mir gerade in den Sinn gekommen und ich würde mich freuen Eure Meinung zu dem Thema zu hören:

    Neuerdings werden auch Semi Flexible Solarmodule vertrieben. Hierbei sind die Solarzellen auf einem flexiblen Untergrund montiert. Dadurch kann das Modul (laut Hersteller) bis zu einer Wölbung von 30° gebogen werden.
    Nun frage ich mich, ob dies überhaupt sinnvoll ist? Gemäß meines Verständnis bestimmt der Einfallswinkel des Lichts die Intensität. Wenn ich jetzt allerdings ein gewölbtes Solarmodul habe, habe ich auch auf einigen Solarzellen einen unterschiedlichen Einfallswinkel des Lichts. Meiner Überlegung nach müsste somit auch der Strom, den Solarzellen mit einem ungünstigeren Einfallswinkel geringer sein.
    Meine Frage: Durch die unterschiedlichen Einfallswinkel durch die Wölbung des Solarmoduls müssten die Solarzellen unterschiedliche Ströme bereit stellen können, was schließlich auch bei der Teilverschattung (bspw. durch Antennen) der Fall ist. Hat die Wölbung des Solarmoduls vergleichbare Auswirkung, wie eine (geringe) dauerhafte Teilverschattung, auch wenn das Modul an sich unverschattet ist?

    Eure Rückmeldung und Meinungen zu dem Thema würde mich interessieren.

    Gruß, Erik

  8. Ich finde keine Aussage über die Verschattung von einigen Modulen in einer Reihenschaltung.
    (Typisches Schattendreieck einer Dachgaube)

    Auf mein Dach passen insgesamt 10 Module. Davon würden 3 Vormittags im Schatten / Teilschatten einer Dachgaube liegen.

    Kann die Gesamtleistung von 10 Modulen, von denen 3 teilverschattet sind, geringer sein als die Leistung von nur 7 unverschatteten Modulen?

    vielen Dank für eine Stellungnahme.

  9. Hallo,

    kann die Problematik der Teilverschattung durch einen guten Wechselrichter zumindest teilweise ausgeglichen werden? Damit z.B. nur das Modul, welches im Schatten liegt nicht produziert, die anderen aber zu 100%?

  10. Hallo
    Ich habe 7 Solarmodule 36V/270W in Reihe geschaltet. Bei der Verschattung durch das nebenstehende Haus tritt folgender Effekt auf. Die Leistung beträgt bei voller Sonneneinstrahlung auf alle Module ca.1400Watt bis 1800Watt. Bei Verschattung von 3Modulen liegen am Wechselrichter ca. 50Watt an, was sich langsam bei geringer werdender Verschattung bis auf ca. 200Watt steigert. Ab ca. 95% unverschatteter Gesamt-Fläche springt die Leistungsanzeige auf über 1000Watt. Als Wechselrichter kommt ein Solarmax zum Einsatz. Kann dieser Effekt durch den Wechselrichter verursacht werden? Oder ist das Leistungsverhalten vielleicht normal?
    Ich bin mit meinem Latein erst einmal am Ende und braiuch dringend einen Rat woran das liegen könnte.

    Danke im Vorraus Jürgen

    1. Hallo Jürgen,
      bitte sehen Sie nach welche Mindesteingangsspannung der Solarmax Wechselrichter benötigt (Udcmin) um einspeisen zu können. Wahrscheinlich reicht die Spannung von 4 unverschatteten Modulen nicht aus um den Udcmin Wert zu erreichen. Dann fließt durch den gesamten Strang nur der Strom der verschatteten Module und die Leistung bricht ein. Wenn man so etwas genau wissen will, muss man mal über einen ganzen Tag (am Besten ein Klartag) die Kennlinien des Solargenerators loggen. Dann trägt man die Spannung Umpp über der Zeit in ein Diagramm ein. Anschließend lässt man den Wechselrichter laufen und zeichnet dessen Spannung ebenfalls auf. Wenn man beide Kurven übereinander legt, sieht man wie gut der Wechselrichter den MPP findet.
      Gruß Matthias Diehl

  11. Hallo,

    Erstmal Danke für die gute Erläuterung des Themas. Ich habe eine Flachdachmontage und habe die tlw. abgeschatteten Module auf einen eigenen Wechselrichter gelegt, somit fällt halt nur der verschattete Bereich aus. Man hat zwar höhere Installstionskosten. Ist diese Sichtweise korrekt. Meine Teilverschattung ist vormiittags ein Baum. Oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

    1. Das kann man so machen. Besser wäre es einen Wechselrichter mit einer guten MPP Regelung zu wählen und die Auslegung so zu machen, dass in etwa alle Stränge gleich stark verschattet sind.
      Eine weitere Option sind Leistungsoptimierer auf Modulebene.

  12. Schöne Darstellung; die Relevanz zeigt sich u.a. darin, dass nach 9 Jahren immer noch Kommentare kommen.
    Immerhin sieht man jetzt auch einige Freiflächenanlagen mit quer verlegten Modulen. Mir scheint, häufiger bei Ost-West-Installation, obwohl ich bei Südorientierung mehr Schattenwurfprobleme erwarten würde.

  13. Hallo,
    nach etlichen unergiebigen Stunden Recherche im Internet über das Thema Verschattung bin ich glücklicherweise auf Ihren genialen Bericht gestoßen und habe eine Rückfrage:

    Mein Anwendungsfall ist die Bestückung eines Expeditionsmobils mit Solarmodulen (wahrschienlich 2 x 200W/ 12V). Eine optimale Ausrichtung gibt es vermutlich bei diesem Anwendungsfall nur selten; häufig werde ich mit Schwachlicht oder Teilverschattung zu tun haben.

    Für mich stellt sich die Frage, ob ich – bei den o.a. suboptimalen Bedingungen – die beiden Module besser seriell oder parallel verschalte? 3 Händler – 4 verschiedene Antworten und im Netz findet man Argumente für seriell wie auch für parallele Verschaltung.

    Was würden Sie mir empfehlen?

    1. Hallo Herr Kohlbacher,
      bei einem 12 V System kann man sinnvoll nur parallel verschalten. Ein 36 Zellen Solarmodul (was es heute kaum noch gibt) wäre dafür ideal. Wenn Sie einen etwas teureren Laderegler mit MPP Tracking einsetzen kann es aber auch ein Modul mit höherer Spannung (mehr Zellen in Reihe) sein. MPP steht übrigens für Maximum Power Point. Das ist der Arbeitspunkt aus Strom und Spannung, an dem das Modul die maximale Leistung erbringt. Die MPP Spannung ändert sich in erster Linie mit der Temperatur, der Strom ändert sich mit der Einstrahlung.
      Wo geht die Expedition denn hin, wenn ich mal neugierig sein darf ? 🙂
      Gruß Matthias Diehl

  14. Liebes PV-Büro,

    danke für den super Artikel. Ich habe hier gelesen
    https://photovoltaiksolarstrom.com/photovoltaiklexikon/verschattung-photovoltaik/#massnahmen

    https://photovoltaiksolarstrom.com/technik/photovoltaik-aufbau/module/verschaltung/#anker2

    dass es wichtig ist, an welcher Stelle im String sich das verschattete Modul befinden sollte (nämlich in der Schaltung an “letzter Stelle im String”).

    Sollte es nicht egal sein, ob sich das verschattete Modul an erster oder letzter Stelle im String befindet? Die anderen un-verschatteten Module treiben doch den Strom auch über den Wechselrichter wieder hin zum verschatteten Modul, dessen Bypassdioden dann auch schalten sollten. Oder?

    Vielen Dank schonmal!
    VG Sven

    1. Hallo,

      es ist vollkommen egal an welcher Stelle im Modulstrang sich ein verschattetes Modul befindet.
      By the way: Bypassdioden sind passive Bauelemente, die nicht “schalten”. Eine Bypassdiode wird leitend, wenn die Spannung zwischen Anode und Kathode einen Schwellwert von ca. 0,4 V überschreitet. (bei Schottkydioden).

      1. Danke. Habe inzwischen auch den oben verlinkten 3-Teiler zu den phsikalisch-technischen Details gelesen, da wird es auch schön klar.

  15. Sehr gute Untersuchung. Bei einem 300W-Modul, welches im Lauf des Tages einmal von links unten nach rechts oben durch dem Schatten eines Fahnenmastes beschattet wird, fällt die Leistung während dieser Zeit auf 25% ab.

  16. Hallo PV-Büro
    Sie haben eine sehr interessante und aufschlussreiche Seite gestaltet.
    Ich plane zurzeit einen Solarzaun für meinen Garten mit 10 Solarmodulen (Glas Glas 325 Watt). Diese sollen horizontal angebracht werden, damit der Zaun nicht zu hoch wird – will mich mit den Nachbar noch unterhalten können.
    Frage: Gibt es PV- Module bei denen die Bypass Dioden das Modul nicht längst sondern quer unterteilen? Diese wären für den Schattenwurf bei horizontal montierten Zaunelementen wesentlich besser geeignet.

    1. Hallo Herr Klug,
      ich habe so etwas früher tatsächlich schon einmal gesehen. Technisch kann man es in jedem Fall machen. Da ich aktuell meist große gewerbliche PV Anlagen sehe, fehlt mir da etwas der Marktüberblick. Informieren Sie sich am Besten mal bei einem der größeren Händler wie IBC in Bad Staffelstein. Die sollten so etwas wissen.
      Matthias Diehl

  17. Hallo

    Habe eine Frage zur Teilverschattung von meiner PV-Anlage.
    Ich habe 20 Module instaliert, wobei jeweils 10 Module zu einem String zusammengeschaltet sind.
    Ca. 9 der 20 Module werden ab mittag teilweise verschattet.
    Ist es besser die Strings so zu bilden, dass die Teilverschattung nur einen String betrifft und der 2. String die volle Sonneneinstrahlung ausnutzen kann oder ist es besser die Verschattung auf beide Strings gleichmäßig zu verteilen?
    Andreas Ladurner

    1. Hallo Herr Ladurner,

      das kommt drauf an, ob beide Modulstränge am selben MPP-Tracker des Wechselrichters angeschlossen sind. Wenn das so ist, ist es gut, wenn in beiden Modulsträngen immer in etwa gleich viele Module verschattet sind. Wenn Sie ein Monitoring haben, bei dem man auch die DC Spannungen ansehen kann, können Sie das kontrollieren. Immer wenn eine Verschattung einsetzt muss der MPP-Tracker des Wechselrichters die Spannung herunterziehen, damit die Bypassdioden der verschatteten Module aktiv werden können.

  18. Hallo PV Büro,
    sehr interssante Seite auch wenn der Anfänger nicht alles versteht.
    Plane gerade eine Anlage 13,53kwp mit 33 Elementen410W davon 21 Module auf der Nordwestseite 8 Module Südostseite +4 Module Sudostseite durch Gaube teils beschattet . Wechselrichter SungrowSH10 RT mit Energiemeter.
    Passt das so ,oder besser die 4 beschatteten Module raus lassen ?
    Danke für eine Rückmeldung
    VG Peter

    1. Hallo Herr Ochs-Held,
      da wir ausschließlich in großen Solarstromanlagen > 500 kWp unterwegs sind, bin ich für diese Kleinanlagen nicht mehr auf dem neusten Stand in Bezug auf die verfügbaren Wechselrichter.
      Bei Kleinanlagen mit Teilverschattung, bei denen man zur Not mal an die Module dran kommt, halte ich die Solaredge Optimierer für ne ganz gute Idee. Da kann man ohne viel nachzudenken nicht so sonderlich viel falsch machen.

  19. Danke für den spannenden Artikel. Was mir noch nicht ganz klar ist: Wie gut können aktuelle Wechselrichter mit MPP Tracking das Problem lösen?

    Beispiel (vereinfacht): Eine Dachseite und entsprechenden Module alle am selben String, der wiederum an einem Wechselrichter mit 1-MPP Tracking anliegt. 2 von 13 Modulen werden im Laufe des Tages teilweise durch einen Kamin verschattet.

    Kann a) der Wechselrichter mit MPPT damit ohne Probleme umgehen?
    Oder sollte man b) die 2 Module zusätzlich mit einem optimierer ausstatten?
    Oder ist es ratsam c) auf die beiden Module am besten komplett zu verzichten?

    1. Kann a) der Wechselrichter mit MPPT damit ohne Probleme umgehen?

      Wenn die unverschatteten 11 Module auch bei hohen Temperaturen noch ausreichend MPP Spannung liefern, dass die Mindesteingangsspannung des Wechselrichters erreicht wird, lautet die Antwort ja.

      Oder sollte man b) die 2 Module zusätzlich mit einem optimierer ausstatten?

      Nein. Ich würde niemals eine Anlage bauen, bei der nur einzelne Module mit einem Optimierer versehen werden. Wer sollte kontrollieren, ob die Geräte korrekt arbeiten ?

      Oder ist es ratsam c) auf die beiden Module am besten komplett zu verzichten?

      Wenn a erfüllt ist, nein.

  20. Hallo zusammen!

    Wie ich sehe, sind hier viele Profis am Werk und als Laie würde ich gerne an Ihrem Wissen teilhaben.

    Ich würde gerne ein Solarmodul zum Laden einer Powerstation nutzen.

    Das Modul hat folgende Parameter:

    Leistung 160 W
    Voc – Voltage open circuit 52 V
    Imp – Max. Strom 4 A
    Vmp – Max. Systemspannung 40 V
    Isc – Kurzschlußstrom 4.2 A
    Ausgangssorte MC4 Port, 40 V, 4 A (max. 160W)

    Die Powerstaton hat folgende Daten:

    Gesamtspannung des offenen Stromkreises: 29.4V-50V,
    Solarpanel 36V 100-400W,
    Das Solarpanel muss 29.4V erreichen, um die Station zu laden.

    Unklar ist mir als Laie, ob das Solarpanel die angegebene Maximalspannung (52V) erreichen kann oder ob das wohl eher Laborwerte sind. Daraus ergeben sich dann zwei Fragen: 1. Kann das Panel eine Gefahr für die Batterie werden? Und 2. Lohnt sich so ein Panel überhaupt? => Der Hersteller schreibt von einer Tagesausbeute bis zu 800 Wh – das scheint mir aber ein äusserst sportlicher Wert zu sein?!

    Sorry falls die Fragen ziemlich einfach wirken – aber ich bin am Anfang des ganzen Themas…

    1. Hallo Jürgen,
      auf den Datenblättern findet man immer Messwerte, die bei den Standard Testbedingungen (STC) gemessen wurden. Diese STC wurden auf 1000W/m² für die Einstrahlung, auf 25°C für die Temperatur und auf einen AM=1,5 (AM = Airmass) festgelegt. Der letzte Faktor charakterisiert die spektrale Zusammensetzung des Lichtes. Diese Werte kommen im Praxiseinsatz nur sehr selten vor und man muss die Werte daher immer mit den – ebenfalls auf dem Datenblatt angegebenen Temperaturkoeffizienten – korrigieren.
      Ich kann das hier nur andeuten, sonst wird der Text zu lange. Viele gute Grundlagenkurse zum Thema bekommt man hier: https://www.solarakademie-franken.de/

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte geben Sie folgende Zeichen ein: *