Zum Bau einer Photovoltaikanlage braucht man doch kein Planungsbüro…

… wird uns oft fragend entgegnet, wenn wir auf unsere Dienstleistungen hinweisen. ‘Mein Nachbar hat drei Angebote eingeholt und sich dann für das Beste entschieden’ – wird der Satz meist weitergeführt, mit dem fragenden Unterton, für was man zusätzlich Geld für eine Planungsleistung ausgeben sollte. Der Solarteur macht die Planung doch ohnehin mit …

Wir möchten nicht in Abrede stellen, dass der Ablauf in vielen Fällen genau so ist. Insbesondere bei kleineren Photovoltaikanlagen auf einem normalen Ziegeldach mit Frankfurter Pfanne oder Tonziegel, mit südlicher Orientierung und ohne den Baum in Nachbars Garten oder den Kirchturm eine Straße weiter, der regelmäßig Schatten auf das Dach wirft, ist diese Vorgehensweise sicherlich auch gerechtfertigt. Wenn man noch dazu Glück hat und einen kompetenten Handwerker findet, der sich gut mit Photovoltaik auskennt, ist dies auch ein gangbarer Weg. Bei einem Flachdach wird die Sache allerdings in der Regel schon etwas schwieriger. Schon alleine wegen der Fülle unterschiedlicher Montagevarianten.

Doch was ist, wenn man sich selbst so wenig mit der Materie Photovoltaik auskennt, dass man den guten Solarteur gar nicht vom schlechten unterscheiden kann ? Kauft man dann wirklich das beste Produkt, bzw. das beste System bei dem vertrauenswürdigsten Anbieter? Oder kauft man bei dem mit dem souveränen Auftreten, dem professionellsten Marketing, der besten Vertriebsstruktur, den schönsten Hochglanzbroschüren?

Planungsarbeiten bei komplexem GebäudeUm es kurz zu machen: Unsere Einstiegsberatung richtet sich genau an die Menschen, die sich vor dem ersten Kontakt mit einem Anbieter zunächst einmal über ganz grundsätzliche Fragen bei einem unabhängigen Photovoltaik Planer informieren möchten. Man braucht sich nämlich z.B. gar nicht erst verschiedene Anbieter einzuladen, wenn das Dach womöglich vollkommen ungeeignet ist, um dort sinnvoll Solarstrom zu erzeugen. Aus der Praxis heraus können wir leider bestätigen, dass PV-Angebote für Dächer, die photovoltaisch ungeeignet sind, keine Seltenheit sind, insbesondere dann, wenn die anbietende Firma ihre Vertriebsleute nach Provision bezahlt ….

Welche Anlagengröße auf das Dach passt und welche Photovoltaikanlage dem eigenen Stromverbrauch oder Geldbeutel am besten entspricht, kann ebenfalls bereits geklärt sein, bevor der erste Solarteur das Haus betritt. Bereits im Vorfeld eine Solar-Ertragsanalyse mit realistischen Zahlen in den Händen zu halten, ist für den PV-Interessenten ebenfalls hilfreich, man wird dann die Gespräche mit dem Anbieter viel eher “auf Augenhöhe” führen können.

Sollte es auf dem Dach zu Teilverschattungen kommen (z.B. durch Bäume, Gauben, Nachbarhaus etc.), deren Auswirkungen im Vorfeld häufig unterschätzt werden und im Nachhinein Grund für Ärger und Enttäuschung sein können, klären wir im Rahmen unserer Verschattungsanalyse genau, wie groß die Einbuße genau ist und ob sich die Investition trotzdem noch rechnet (Die Preise dieser Dienstleistungen erfahren Sie unter den jeweiligen Links auf unserer Website).

Starke teilverschattung an einem Solargenerator wie in Fall 2 beschrieben

Ein guter Solarteur kann Ihnen natürlich eine gute Beratung liefern, doch denken Sie immer daran, dass er erst dann etwas damit verdient, wenn er Ihren Auftrag erhält. Er muss daher im Vorfeld immer darauf achten, nicht zu viel (unbezahlte) Zeit in die Vorplanung und Beratung zu stecken, denn es könnte ja jederzeit passieren, dass Sie seine Ausarbeitungen an einen anderen Anbieter weiterleiten, Sie sich für diesen anderen Anbieter entscheiden und alle Mühe für ihn selbst vergebens, bzw. zum Nutzen des Mitbewerbers war. Außerdem spielen für ihn im Gegensatz zu einem unabhängigen Büro auch noch andere Erwägungen eine Rolle. Ein Anbieter ist oft an bestimmte Produkte gebunden, weil er durch einen höheren Umsatz mit seinem Vorlieferanten natürlich zu besseren Preisen kommt. In Zeiten knapper Solarmodule am Markt war eine gute Beziehung zum Vorlieferanten oft die einzige Möglichkeit, überhaupt noch an Module heran zu kommen. Er wird daher zwangsläufig neben einer optimalen Beratung im Sinne des Kunden immer auch ein Blick auf seine eigenen Liefermöglichkeiten und gegebenenfalls seine eigenen Lagerbestände werfen, bevor der Kunde sein Angebot erhält. Bei manchen Anbietern (insbesondere, wenn sie Direktimporteur der angebotenen Produkte sind) spielen die letztgenannten Beweggründe auch schnell die Hauptrolle.

Unsere Kurzberatung ist quasi der Einstieg zu unserem Dienstleistungsangebot. Die meisten Kunden machen dann alleine weiter und holen Angebote ein, die von den Solarteuren wesentlich einfacher erstellt werden können, da wichtige Informationen, die der Solarteur zur Erstellung des Angebotes benötigt, bereits vorliegen: Dachgeometrie (exakt vermasst); genaue Ausrichtung und Neigung des Daches; eine Vorstellung des Kunden über die Anlagengröße, die er gerne hätte.

Auf Wunsch helfen wir dann nochmal bei der Angebotsauswertung oder vermessen die Anlage im Rahmen unseres Anlagenchecks einige Monate nach erfolgter Inbetriebnahme, um Ihnen die Sicherheit zu geben, dass die Anlage auch wirklich die versprochene Leistung liefert und Ihnen zusätzlich ein Instrument an die Hand zu geben, bei einem möglichen Leistungsgarantiefall innerhalb der nächsten 20 Jahre stichhaltige Argumente gegenüber dem Hersteller zu haben.

Wer bereits eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, die Mindererträge aufweist, findet bei uns Hilfe in Form einer ausgiebigen Fehleranalyse, bei der wir der Sache auf den Grund gehen.

Wer nicht über die notwendige Zeit verfügt, um selbst Angebote einzuholen, kann von uns natürlich auch die “Rundum Betreuung” erhalten. Welche Leistungen wir dafür noch anbieten, wird in einem weiteren Artikel beschrieben. Die meisten Dienstleistungen haben wir standardisiert und in einer Preisliste zusammengefasst. Dadurch erhalten Sie als Kunde die Gewissheit, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen.

Kommentare

  1. Hallo,

    gerade durch unseriöse Anbieter für den Bau von Solaranlagen ist dieser Irrglauben aufgekommen. Natürlich ist eine genau Planung hierfür absolut notwendig, da jede Anlage genau auf das spezifische Haus hin abgestimmt werden muss – und nur so die maximale Solarenergie über einen maximalen effizienten Zeitraum produziert!

    Grüße

  2. Hallo, ich bin durch Zufall bzw durch das pv-log-Portal auf Ihre Seite aufmerksam geworden. Sie scheinen wirklich sehr viel Zeit und Liebe (mit ebenso viel Wissen) in diese Seiten gesteckt zu haben. Ich finde Sie sehr informativ und habe schon das ein oder andere hier erfahren.
    Bezogen auf Ihren obigen Artikel wollte ich Sie daher darauf hinweisen, dass die Links nicht mehr funktionieren.
    Viele Grüße
    Svenson

  3. Hallo Herr/Frau Svenson,
    die Links wurden beim Umzug der Seiten auf eine neue Plattform ungültig. Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe sie jetzt gelöscht. Unser Dienstleistungen kann man jetzt alle auf der Startseite finden.
    Gruß Matthias Diehl

  4. Sehr geehrter Herr Diehl,
    folgende Frage passt Thematisch vermutlich zu Anlagenplanung und ist evtl. auch für andere Leute interessant.
    Es geht um eine Ost /West – Dach Belegung mit PV Modulen und parallelem Anschluss des Ost und West Strings an einen WR mit nur einem MPP Tracker. Haben Sie Erfahrungen mit der Polystring Modulanbindung und können Sie daraus eine generelle Leitlinie ableiten? Ich habe es u.a. aus Veröffentlichungen auf BAsis von Anlagensimulationen ( von SMA z.B. ) so verstanden, dass die Einbußen im vgl. Zu 2 MPP Trackern bei gleichem Modultyp und gleicher Modulzahl der parallelgeschalteten Strings sowie ohne Verschattung theoretisch sehr gering sind (zb. 1% oder kleiner) . Aber was sagt die Praxis? Was passiert wenn durch Verschmutzung oder höher wachsende Bäume doch einmal Verschattung auftritt? Wäre es doch besser auf einen WR mit 2 MPP Tacker zu wechseln?
    Vielen Dank schon vorab und viele Grüße, Markus Knorr

    1. Hallo Herr Knorr,
      auf der Solargeneratorkennlinie ändert sich der Kurzschlussstrom in guter Näherung proportional zur Einstrahlung. Die Spannung ändert sich bei wechselnder Einstrahlung nur sehr wenig. (Der Zusammenhang zwischen Voc und E ist logarithmisch). Die Spannung ändert sich vor allem mit der Temperatur der Solarzellen. Bei einem Ost-West System unterscheidet sich sowohl die Einstrahlung als auch die Temperatur der Module. Je nach Neigung der Module und Tageszeit kann dieser Unterschied stärker und schwächer ausfallen. Ich habe keine exakte Simulation durchgeführt um den genauen Unterschied quantifizieren zu können. Sehr groß dürfte er – bei flach geneigten Modulen – nicht sein. Aber warum sollte man als Betreiber auf die bessere Performance verzichten, die sich durch eine sortenreine Zuordnung der MPP Tracker zu jeweils einer Modulausrichtung ergibt ? Daher die Antwort auf Ihre Frage: Wäre es doch besser auf einen WR mit 2 MPP Tacker zu wechseln? “Auf jeden Fall”.

      1. Hallo Herr Diehl,
        herzlichen Dank für Ihre Antwort, Ihre Einschätzung hilft mir in der Frage weiter.
        Viele Grüße Markus Knorr

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