Der Solarstadtplan

Hinter dem Solarstadtplan verbirgt sich die Idee Photovoltaikanlagen, die sich über hunderte von Dächern einer Kommune verteilen sichtbar zu machen und den Bürgern einen Überblick darüber zu geben wie viel Sonnenenergie in Ihrer Kommune bereits genutzt wird. Auf einer interaktiven Karte werden die einzelnen Solarstromanlagen mit Hilfe von Sonnensymbolen sichtbar gemacht.

Klickt man auf eines der Sonnensymbole öffnen sich zusätzliche Informationen zu der Solarstromanlage wie Leistung, Baujahr, Modultyp, Wechselrichtertyp etc. Auch Fotos und Links zu anderen Internetseiten können in den Ortsmarken platziert werden.

Wir haben das Projekt Solarstadtplan Rüsselsheim für die Stadtwerke Rüsselsheim und die Rüsselsheimer Wohnbaugesellschaft GEWOBAU entwickelt. Eine ausführliche Beschreibung des Projekts finden Sie in dem Video unten.

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Das Konzept lässt sich natürlich mühelos auch auf andere Kommunen, Landkreise oder Regionen übertragen. Auch für Solargroßhändler oder Solarteure lassen sich auf diese Weise Karten mit Referenzprojekten erstellen um das eigene Wirken zu demonstrieren.

Das Konzept steht … und falls Sie etwas ähnliches planen dürfen Sie sich gerne an uns wenden.

Feuer und Photovoltaik

Jeder der sich etwas intensiver mit dem Thema Photovoltaik beschäftigt, wurde in der letzten Zeit von ständig neuen Pressemitteilungen aufgeschreckt, in denen behauptet wurde, die Photovoltaik stelle für die Feuerwehr im Brandfall ein unkalkulierbares Risiko dar.

Von Gebäuden, die die Feuerwehr kontrolliert abbrennen lässt, war dort die Rede, um Ihre Einsatzkräfte nicht zu gefährden. Wie oft bei solchen Pressemeldungen war jede Menge Übertreibung im Spiel. Mehr noch. Das Fraunhofer Institut stellte mittlerweile fest, dass der landauf, landab zitierte Fall auf einem Haus stattfand, der keine PV-Anlage hatte, sondern eine solarthermische Anlage und das Feuer im Januar abends um 18.00 Uhr ausbrach, als es schon dunkel war und somit weder eine photovoltaische, noch eine solarthermische Anlage aktiv sein kann (siehe Hinweise unten, Nachrecherche durch das Fraunhoferinstitut, Bericht in photovoltaik 09/11, ab S. 148).

Nichtsdestotrotz sollten Sicherheitsmaßnhmen generell nicht außer acht gelassen werden. Wenn die Feuerwehr vorher informiert ist, dass sich auf dem Gebäude eine Solarstromanlage befindet, gibt es natürlich jede Menge Maßnahmen, die man einleiten kann, um die Einsatzkräfte vor Gefahren zu schützen. Feuerwehren haben es zum Beispiel auch mit Gebäuden zu tun die an eine Gasleitung angeschlossen sind. Auch hier gibt es erhebliche Gefahren, die gemeistert werden können, wenn jeder der Einsatzkräfte weiß was zu tun ist.

Es ist unbestritten, dass Photovoltaikanlagen ein gewisses Gefahrenpotenzial haben können. Das gilt insbesondere für Anlagen mit einem trafolosen Wechselrichter, da dort die Gleichspannungen, die die Module erzeugen, in der Regel höher ist als bei Trafogeräten und da dort die galvanische Trennung zum Netz fehlt. Bei der Berührung einer defekten Gleichstromleitung würde man bei einem galvanisch getrennten System z.B. keinen elektrischen Schlag bekommen. Wenn man die gleiche Leitung bei einem System mit trafolosem Wechselrichter, der noch am Netz ist – der also noch einspeist – berührt, wird man sehr wohl einen Stromschlag bekommen. Genau hier liegt die Gefahr für die Feuerwehr. Ein weiterer Punkt ist der, dass eine schlecht verlegte Gleichstromleitung – z.B. ohne Schutzrohr kreuz und quer durch irgendwelche Installationsschächte gezogen – natürlich selbst eine Brandgefahr darstellt. Wenn eine der Leitungen beschädigt ist, aber noch eine leitende Verbindung zum Wechselrichter hat, so wird weiterhin ein Strom fließen und die Anlage wird weiterhin einspeisen. Es kann jedoch passieren, dass an der Stelle mit dem Kabeldefekt der Leitungsquerschnitt der Gleichstromleitung bereits derart stark reduziert wurde, dass es zu einem lokalen Übergangswiderstand kommt.  An dieser beschädigten Stelle wird dann eine erhöhte Verlustleistung umgesetzt, (Pv = I^2*R) die umso größer wird, je höher der Widerstand wird. Der Effekt wird sich durch die dadurch entstehenden hohen Temperaturen an der schadhaften Stelle noch selbst verstärken und irgendwann dazu führen, dass der leitende Kontakt ganz aufgetrennt wird und ein Lichtbogen entsteht. Wenn dieser Lichtbogen nun ausgerechnet in der Nähe von brennbarem Material entsteht, kann das einen Brand verursachen.

All diese Gefahren sind bekannt. Sie sind jedoch kein Argument gegen trafolose Wechselrichter und kein Argument dafür, sich grundsätzlich gegen eine Solarstromanlage zu entscheiden. Wie bei der Gasleitung sollte allerdings auch die Gleichstromhauptleitung bei einer Photovoltaikanlage von Fachleuten installiert werden, die wissen was sie tun. Auf folgende Dinge sollte geachtet werden:

  • sämtliche Gleichstromleitungen sollten in nicht brennbaren Schutzrohren geführt werden
  • Plus und Minusleitungen sollten in getrennten Leerrohren oder in einem Kabelkanal mit Trennsteg verlegt werden
  • Es sollten ausschließlich spezielle Solarleitungen mit einer erhöhten Spannungsfestigkeit verwendet werden
  • Es sollte darauf geachtet werden, dass die Kabel nicht beim Kabelziehen über scharfe Kanten gezogen werden, wodurch eventuell Verletzungen am Kabelmantel entstehen können.
  • Kabel grundsätzlich in möglichst großem Abstand zu brennbarem Material verlegen. (z.B. an der Außenwand oder durch stillgelegten Kaminschacht)
  • Man sollte auf dem Dach Wartungsgänge einbauen, die den Anfang und das Ende eines jeden Stranges einfach zugänglich machen.
  • Es sollte am Hausanschlusskasten einen Hinweis auf die Photovoltaikanlage geben, damit sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr entsprechend darauf einstellen können.

Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW hat gemeinsam mit dem deutschen Feuerwehrverband eine Checkliste mit Handlungsempfehlungen ausgearbeitet, wie im Einsatzfall vorzugehen ist.

Noch mehr Sicherheit lässt sich durch eine komplette Freischaltung der Gleichstromhauptleitung auf dem Dach erreichen. Es gibt inzwischen sogenannte Feuerwehrschalter, die eigensicher sind. Das bedeutet, der Schalter ist nur eingeschaltet, wenn er mit einer Spannung versorgt wird. Wenn die Spannung unterbrochen wird, z.B. weil die Feuerwehr den Stromanschluss eines brennenden Gebäudes unterbrochen hat, wird automatisch auch die Gleichspannungsleitung vom Dach zum Wechselrichter in der Nähe des Daches unterbrochen und damit spannungsfrei geschaltet. Dieser Schalter ist jedoch bei Anlagen mit Multistringwechselrichtern für jeden einzelnen Strang notwendig, da die Stränge in diesem Fall nicht bereits auf dem Dach parallel geschaltet werden können.

Konventionelle Energiewirtschaft wehrt sich mit Händen und Füßen

Die konventionelle Energiewirtschaft bestehend aus Kohle- und Atomindustrie wehrt sich mit Händen und Füßen gegen den bevorstehenden Strukturwandel hin zu einer Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien. Hierzu werden immer neue zweifelhafte Studien mit dem – in groben Zügen immer wieder gleichen Inhalt – aufgeboten.

Neuster Stichwortgeber ist eine Studie von McKinsey, die ein weiteres Mal belegen soll, dass der Umstieg der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien Billionen kostet und dass man Solarenergie volkswirtschaftlich viel sinnvoller dort nutzt wo mehr Sonne scheint – also in Südeuropa und Nordafrika – und Windenergie am Besten dort wo mehr Wind weht– also an den Küsten und vor den Küsten. Das klingt zunächst plausibel und scheint ein gutes Argument dafür zu sein z.B. die Photovoltaikförderung auf deutschen Hausdächern zu beenden. Man könnte es auch billiger bekommen so die plakative Überschrift. Der Sinn dieser Aussage liegt für die großen Stromproduzenten auf der Hand. Wenn man schon auf Erneuerbare Energien umstellen muss, weil die Mehrheit der Bevölkerung diese Notwendigkeit sieht, dann aber doch bitte “Erneuerbare Energien” die in zentralen Großkraftwerken wie z.B. dem Desertec Projekt oder großen Off-Shore Windparks produziert werden. Wo soll die deutsche Stromwirtschaft in Zukunft ihre Milliardengewinne hernehmen, wenn jeder seinen eigenen Strom mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach und dem Blockheizkraftwerk im Keller selbst produziert?

Es wird in diesen Studien, die uns die Kosten der Erneuerbaren Energien vor Augen halten immer von riesigen Belastungen philosophiert und es wird dabei unterstellt, man müsse diese Belastungen so gering wie möglich halten. Das ist aus meiner Sicht allerdings blanker Unsinn. Es würde dann gelten, wenn uns das Geld für den Umstieg fehlen würde und die Menschen Ihr Geld sinnvoller in anderen Bereichen investieren sollten. Jeder technologische Wandel ist mit Kosten verbunden. Das war schon immer so und wurde an anderer Stelle – zumindest soweit ich es wahrnehme – bei weitem nicht so kritisch diskutiert wie bei den erneuerbaren Energien.

Was hat uns z.B. wohl der Umstieg der Mobilität von der Kutsche zum Auto gekostet ? Eine unsinnige Frage, weil das Bedürfnis nach individueller Mobilität so viele Vorteile gebracht hat, dass die Kosten auf jeden Fall gerechtfertigt scheinen. Warum sollte dies beim Umstieg auf Erneuerbare Energien anders sein ? Das Bedürfnis nach dem Umstieg auf eine saubere und nachhaltige Energieversorgung ist groß in Deutschland. Es geht aber nicht nur um dieses Bedürfnis. Es geht auch um das Bedürfnis vieler Deutscher sich von der Umklammerung der großen Deutschen Energiekonzerne zu lösen. Das viel gepriesene Prinzip der Marktwirtschaft kann doch nur funktionieren, wenn es einen Markt mit vielen Anbietern und vielen Nachfragern gibt. Wenn man – wie es im Moment der Fall ist – ein Oligopol von vier großen Stromanbietern hat, hat das mit Marktwirtschaft nichts zu tun. Wie kann man diese Marktmacht zerschlagen ohne im großen Stil die staatliche Keule der Enteignung zu schwingen ? Indem man für einen gewissen Zeitraum einen Vorteil für tausende kleine Marktteilnehmer schafft und diesen die Möglichkeit gibt sich zu entfalten. Genau dies tut das deutsche EEG.

Das Argument es entstünde ein riesiger volkswirtschaftlicher Schaden wenn man auf dem eigenen Dach Solarstrom produziert anstatt ihn von der Stromwirtschaft aus einem Wüstenprojekt zu kaufen, ist in keinster Weise haltbar. Durch die Kostenreduzierungen der letzten Jahre bei der Photovoltaik wird der Strom dieser Anlagen schon in Kürze preiswerter sein, als der den die Stromversorger verkaufen und das trotz der geringeren Einstrahlung in Deutschland. Es geht hier um die Kosten an der Steckdose und nicht die Produktionskosten im Kraftwerk, denn welcher Stromverbraucher zahlt schon die immer wieder ins Feld geführten 4Cent/kWh, die der Strom aus einem Kohlekraftwerk angeblich kostet. Wenn Strom zu Grenzkosten verkauft wird, – wenn also bei abgeschriebenen Anlagen nur noch die reinen Produktionskosten für eine kWh betrachtet werden – ist Solar und Windstrom schon heute unschlagbar billig.

Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen haben nämlich keine Brennstoffkosten. Ist die Anlage erst einmal abgeschrieben, ist der Strom im Prinzip kostenlos. (Von einigen Wartungsaufwendungen vielleicht einmal abgesehen). Nun könnte man argumentieren, die Kapitalbindung sei bei kleinen Wind – und Photovoltaikanlagen viel höher im Vergleich zur Produktion der gleichen Energiemenge in großen zentralen Kraftwerken unter besseren Einstrahlungsbedingungen. Das stimmt eventuell sogar (die Transportkosten sind auch nicht unerheblich, so dass hier durchaus noch ein Fragezeichen bleibt) es stellt sich dann allerdings die Frage was mit dem in Photovoltaik- und Windkraftanlagen gebundenen Kapital sonst passiert wäre?

Die jüngste Finanzkrise hat gezeigt, dass Billionen in Deutschland in zweifelhaften Wertpapieren angelegt wurde, die zum Teil nichts anderes als eine Kasinowette waren. All das Geld, dass sich durch die Schornsteine der Finanzindustrie für immer verabschiedet hat, wäre selbst in der schlechtesten Photovoltaikanlage im dunkelsten Teil Deutschlands besser aufgehoben gewesen. Auch die immer wieder angeführte Gefahr einer “Fehlallokation von Finanzmitteln” wie sie entsteht, wenn durch staatliche Förderung unsinnige Projekte gefördert werden, die später niemand wirklich braucht, sehe ich hier nicht. Es wird niemals dazu kommen, dass Photovoltaikanlagen oder Windkraftanlagen die schon gebaut wurden, stillgelegt werden, weil der Strom nicht mehr gebraucht wird. Diese Art von staatlich geförderten Investitionsruinen sind unwahrscheinlich da es ja erstens keine Brennstoffkosten gibt und da Strom immer gebraucht wird. Wenn z.B. zuviel Strom im Netz ist und keine Einspeisung mehr möglich ist, kann man mit Überschüssen immer noch mit Wärmepumpen Wärme erzeugen. Man könnte in Zukunft z.B. auch mit Überschussstrom Wasserstoff erzeugen und diesen ins Erdgasnetz einspeisen. Eine Verwendung für Strom wird es immer geben.

Vielleicht wären die “Studien schreibenden Volkswirtschaftler” gut beraten statt ständig an der Sinnhaftigkeit des EEG und der deutschen Förderung Erneuerbarer Energien zu zweifeln und Kosten-Horrorszenarien aufzuziehen, einmal zu überlegen wie man dieses Instrument auch dafür nutzen könnte bessere Speichertechnologien zu bekommen und das vielzitierte Smart Grid (intelligente Stromnetz) auf den Weg zu bringen. Die technischen Innovationen die dafür notwendig sind kommen nämlich mit Sicherheit nicht von den marktbeherrschenden Unternehmen der Stromwirtschaft. Wenn wir auf die warten, dann warten wir ewig.

Vergleich der verschiedenen Photovoltaiktechnologien und Montagevarianten

Eine der am häufigsten auftauchenden Fragen im täglichen Beratungsalltag ist die nach der “besten” Technologie und der besten Montagevariante. Es geht also darum, ob man besser Dünnschichtmodule, kristalline Module oder gar Hochleistungsmodule auf sein Dach montieren soll und ob diese nach Süden aufgeständert werden – oder dachparallel montiert werden sollen. Eine Empfehlung für Endkunden wie man sich diesem Thema nähern sollte finden Sie in  diesem Beitrag.

Diese Diskussion wird zum Teil sehr emotional geführt und oft überlagern sich Tatsachen wie physikalische Eigenschaften der jeweiligen Technologien mit Verkaufsargumenten und schlichten Missverständnissen. Festhalten kann man, dass es eine Aussage nach dem Motto: “Beste Technik ist XY …” schlicht nicht gibt. Es gibt verschiedene Bedürfnisse der verschiedenen Kundengruppen, die natürlich auch mit unterschiedlichen Produkten befriedigt werden können. Verwirrend und unnötig kompliziert erscheint es mir daher Endkunden, die oft wenig technisches Detailwissen haben mit unnötigen technischen Begriffen zu konfrontieren und diese dann auch noch missbräuchlich einzusetzen.

Der einfachste Weg

Um eine Entscheidung für die eine oder andere Technologie oder auch die eine oder andere Montagevariante bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage zu treffen genügt es folgende Begriffe zu benutzen, die jedem – auch dem technischen Laien – aus dem Alltag bekannt sein dürften. Da wäre zum ersten die Größe einer Dachfläche mit einer bestimmten Orientierung und Neigung. Diese Größe kann man schlicht in m² (Quadratmetern) angeben. Die zweite Größe ist die kWh. Das ist die Einheit für die elektrische Arbeit und jeder der schon einmal eine Stromrechnung gesehen hat weiß, dass diese Größe eine Mengeneinheit für Strom – oder auch Gas und Wärme – ist nach der abgerechnet wird. Die dritte Größe ist der Preis in €.

Wenn man die Orientierung und die Neigung der Dachfläche kennt, kann man mit den gängigen Methoden (Simulation oder Vergleich mit bereits installierten Anlagen mit ähnlichen Gegebenheiten) berechnen wieviele kWh Strom auf dem betreffenden Dach in einem Jahr erzeugt werden. Jeder Solarteur, der Angebote für Solarstromanlagen erstellt, sollte diese Daten liefern können. Das Angebot liefert außerdem den Investitionspreis für die Anlage in €. Dass die angebotene Anlage auf die vorhandene nutzbare Fläche montiert werden kann und nicht etwa zu groß ist, sollte der Anbieter gewährleisten. Rechnet man damit, dass die Solarstromanlage mindestens 20 Jahre lang Strom erzeugt, kann man einen Strompreis errechnen, indem man den Preis der Anlage durch die gesamte Strommenge die in diesen 20 Jahren erzeugt wird teilt.

Sie benötigen also nur 2 Zahlen von Ihrem Anbieter:

  1. Die in 20 Jahren von der Anlage erzeugte Strommenge
  2. Den Preis, den Sie für die Anlage bezahlen müssen

Photovoltaikanlagenvergleich ohne den Begriff Wp. Die Exceltabelle kann unten in diesem Beitrag heruntergeladen werden.Der Vergleich der verschiedenen Angebote und Angebotsvarianten besteht für Sie nachher darin, herauszufinden zu welchem Strompreis Ihr eigenes Solarkraftwerk Strom produziert und wie viel Strom Sie pro Jahr erzeugen können. Diese Berechnung lässt sich für jedes Angebot durchführen egal ob es sich um Dünnschichtmodule, kristalline Module oder gar Hochleistungsmodule handelt. Auch verschiedene Montagevarianten (aufgeständert oder dachparallel) können damit verglichen werden. Der immer wieder gerne ins Spiel gebrachte Begriff Wp oder kWp ist für all diese Überlegungen völlig unwichtig und braucht von Ihnen als Endkunde überhaupt nicht beachtet zu werden. Diese Größe ist lediglich für den Planer von Interesse um anschließend, wenn Sie sich für eine Variante entschieden haben den passenden Wechselrichter zu finden.

Die Entscheidung, die Sie als Endkunde am Ende zu treffen haben sieht in der Regel in etwa so aus:

  • Möchte ich auf meinem Dach die maximal mögliche Menge an Strom erzeugen
  • oder möchte ich lieber etwas weniger Strom erzeugen, der dann aber pro kWh auch etwas weniger kostet.

Der gesamte Entscheidungsprozess lässt sich im Wesentlichen auf diesen Aspekt reduzieren.

Ich möchte an dieser Stelle nicht den Eindruck erwecken, dass es nicht natürlich auch noch andere Aspekte gibt, die für die Entscheidung in die eine oder andere Richtung einen Ausschlag geben können. Die Optik der Anlage zum Beispiel, die Art der angebotenen Unterkonstruktion, die vorgeschlagenen Komponenten, die Seriosität des Anbieters, vorhandene Referenzen und vieles andere mehr. Die oben genannte Grundüberlegung kann aber dazu dienen die verschiedenen Angebotsvarianten etwas besser vergleichen zu können und nicht – wie es so oft passiert – Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

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Konstruktive Weiterentwicklung des EEG

das Erneuerbare Energien Gesetz ist inzwischen seit 10 Jahren in Kraft und gerät trotz des riesigen damit verbundenen Erfolgs zunehmend in die Kritik der konventionellen Stromlobby, die versucht durch gezielte Beeinflussung der Öffentlichkeit die Erfolge zu diskreditieren und in erster Linie die Kosten in den Vordergrund zu spielen.

Das letzte Argument, dass Ihnen noch geblieben ist. Von einer großen Lobby der Solarbefürworter ist hier die Rede, die entgegen jedem wirtschaftlichen Verstand Milliardensubventionen durchdrückt, die die Allgemeinheit zu bezahlen habe. Unterstützt werden diese Kampagnen der konventionellen Stromwirtschaft häufig durch die Presse wie Spiegel, Spiegel Online oder FAZ, die in Bezug auf die Neutralität Ihrer Berichterstattung hier eine sehr fragwürdige Rolle spielen. War – und ist – es denn nicht eigentlich die konventionelle Energiewirtschaft, die durch Ihre weitgehend unsichtbare Lobby über Jahrzehnte jede Veränderung der konventionellen Energieversorgung systematisch unterdrückt hat ? In deren Büros sogar Gesetzestexte formuliert wurden, die dann von den personell oft verquickten Ministerien fast wortwörtlich übernommen und von den Parlamentariern nur noch abgenickt wurden?

Von Wirtschaftlichkeit wird hier oft fabuliert, eine Wirtschaftlichkeit die mit der Nutzung erneuerbarer Energien niemals zu erreichen sei. Doch galt in der Branche der Energiewirtschaft jemals das Gesetz der Marktwirtschaft ? In einigen Fällen in Bezug auf den Wettbewerb um Industriekunden mag es so etwas andeutungsweise hin und wieder gegeben haben. Im großen und Ganzen war die Energiewirtschaft immer eine Art Planwirtschaft aus der sich dann ab 1998 im Strombereich ein Oligopol von vier marktbeherrschenden Konzernen her ausgebildet hat. Hier wurden über Jahrzehnte Kraftwerke und Stromnetze ohne jeglichen Wettbewerb gebaut. Hier gab es eine Investitionsaufsichtsbehörde, die den Unternehmen bei Ihren Investition eine feste Eigenkapitalrendite zugestanden hat. Bezahlt hat das alles natürlich der Stromverbraucher – wer auch sonst. Nun da man sich anschickt die größte jemals dagewesene Transformation unserer  Energieversorgung hin zu einer Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien anzustoßen, darf dass alles angeblich so nicht mehr funktionieren und ruiniert die Volkswirtschaft und die Kassen der Verbraucher.

Dass diese Kampagnen nur darauf ausgerichtet sind, eigene Besitzstände zu wahren, ist so offensichtlich, dass es schon seltsam ist wie einseitig in den Medien teilweise darüber berichtet wird. Das muss wohl auch damit zusammenhängen, dass den Printmedien immer mehr die Anzeigenkunden und gleichzeitig die Abonnenten abhanden kommen und dass unabhängiger Journalismus in diesem Umfeld immer schwieriger wird. Wie sonst erklären sich Aufbauschungen von Kosten für –z.B. die Photovoltaik, wo Vergütungsumlagen auf 20 Jahre hochgerechnet werden, die der Verbraucher für die Einführung dieser Technologie aufzubringen habe. Dass diese Technologie aber in den letzten Jahren rasant billiger geworden ist und dass man schon in Kürze selbst im nicht sonnenverwöhnten Deutschland Solarstrom billiger an die Steckdose bringen kann als Atom – und Kohlestrom wird verschwiegen.

Dass die Grenzkosten der Erneuerbaren Energien – also die Kosten, die anfallen, wenn die Kraftwerke erst mal abgeschrieben sind – durch die fehlenden Brennstoffkosten bei fast Null Euro liegen, erwähnt ebenfalls niemand. Oder hat sich schon mal jemand von den Herrn der genannten Medien überlegt, dass ich genauso gut eine Strompreiserhöhung von RWE auf die nächsten 20 Jahre hochrechnen kann um dem Verbraucher mit Milliardensummen klarzumachen wie er hier hilflos abgezockt wird. Ich jedenfalls habe es nicht erlebt, dass der Strompreis in den letzten Jahren mal gefallen wäre. Und wo bitteschön bleibt der volkswirtschaftliche Schaden, der durch die Milliardengewinne der vier großen Stromkonzerne entsteht, der ohne jeglichen nennenswerten Wettbewerb entstanden ist ?

Das Ärgerliche an diesem einseitigen Journalismus ist, dass es ja durchaus berechtigte Kritik am derzeitigen Erneuerbaren Energien Gesetz gibt, und dass auch aus der Sicht der Befürworter viele Dinge besser laufen könnten, bzw. dass es nach 10 Jahren nun langsam an der Zeit ist über einige strukturellen Verbesserungen nachzudenken. Auch ein überzeugter Befürworter des EEG wie ich will nicht im Jahr 2020 einen Solarstromanteil von vielleicht 2% zu gigantischen Kosten. Auch mir ist durchaus bewusst, dass durch die bestehende Förderung eine Ungleichbehandlung verschiedener Technologien erfolgt, die technisch ab einem bestimmten Punkt nicht mehr sinnvoll ist. Leider wird diese konstruktive Debatte auch im Kreis der Befürworter dadurch zurückgedrängt, dass ständig ausschließlich über Vergütungshöhen debattiert wird.

Ein Hauptkritikpunkt, den ich am EEG habe, ist die einseitige Konzentration auf einen festen Arbeitspreis für die eingespeiste kWh Strom. Für die Einführung der Technologien war das durchaus sinnvoll, da sich bisher die Fragen nach Speicherung und Lastmanagement nicht wirklich gestellt haben. Ab einem Anteil von ca. 20% stark volatiler Erneuerbarer Energien im deutschen Stromnetz wird dies jedoch langsam ein Thema. Die technischen Konzepte, diese Herausforderung zu meistern, sind im Prinzip alle vorhanden oder ließen sich durch gezielte Förderung relativ schnell entwickeln. Da wäre zum einen die Speicherung von Energie und da wäre das Thema Lastmanagement, häufig unter dem Begriff “Smart Grid” diskutiert. Diese Konzepte sind vorhanden, es geht jetzt lediglich darum, sie möglichst rasch einzuführen und die verschiedenen Technologieansätze zu erproben. Doch wie soll die Einführung dieser Techniken eigentlich erfolgen? Warten wir alle kollektiv darauf, dass unsere Netzbetreiber das Geld dafür in die Hand nehmen und das Smart Grid einführen ? Warum sollten Sie das tun? Es kostet viel Geld und es bringt Ihnen gar nichts.

Die meisten Netzbetreiber sind noch immer eng verbunden mit den Betreibern konventioneller Kraftwerke. Diese aber haben nur zwei Ziele: Ihre Grundlastkraftwerke mit einer möglichst hohen Betriebsstundenzahl durchlaufen zu lassen und mit Ihren Spitzenlastkraftwerken möglichst hohe Strompreise zu erzielen. Wieso sollten also ausgerechnet die ein Smart Grid entwickeln – oder gar modere Speichertechnologien? Die Diskussion um die Markteinführung dieser Technologien erinnert mich an die Anfänge von Photovoltaik und Windenergie vor der Einführung des EEG (bzw. vor der Einführung des Stromeinspeisegesetzes bei der Windenergie): Damals gab es auch jede Menge Forschungs- und Entwicklungsprojekte, in denen die konventionelle Stromwirtschaft zu zeigen versuchte, dass das alles nicht vernünftig funktioniert. Der GROWIAN (Großwindanlage) im Kaiser Wilhelm Koog sei hier als Musterbeispiel genannt. Bei der Photovoltaik hieß es damals immer: “Wir müssen mehr in Forschung und Entwicklung investieren” für die Markteinführung sei die Technologie noch nicht reif und viel zu teuer. Dieser Denkweise zu Folge hätten man also bis zum Sankt Nimmerleinstag forschen sollen, bis man schließlich die Wundersolarzelle entwickelt hätte, deren Markteinführung sich lohnte. Wie diese Wunderzelle aussehen sollte, hat niemand gesagt.

Diese Erfahrungen haben mich gelehrt – und das gilt für die nun einzuführenden Technologien genauso wie für die Photovoltaik und die Windenergie – man sollte nicht auf die Einführung des Vegetarismus warten und den Metzger mit der Durchführung beauftragen. Wir warten ewig. Was aus meiner Sicht dringend geboten ist, ist zweierlei. Zum Einen müssen die Netze viel stärker von der konventionellen Stromwirtschaft entkoppelt werden. Was spricht dagegen, Netze grundsätzlich in öffentlicher Hand zu halten ? Einen Wettbewerb der Netzbetreiber lässt sich auf Grund des natürlichen Monopols ohnehin nicht organisieren. Der weitaus wichtigere Teil wäre allerdings die Weiterentwicklung des EEG hin zu einer Leistungskomponente. Das bedeutet, dass derjenige, der nicht einfach das einspeist was gerade von Sonne oder Wind angeboten wird, ins Netz einspeist, sondern ein Leistungsangebot macht, einen deutlich besseren Vergütungspreis erzielen kann. Man könnte z.B. Standardeinspeiseprofile festlegen, die sich an den Standardlastprofilen auf der Verbrauchsseite orientieren, die zu einer besseren Vergütung führen. So könnte man gezielt Anreize schaffen, die Einspeisung besser an die Verbrauchsgegebenheiten anzupassen. Mit Hilfe des Internets ließen sich sogar Verbraucher und Erzeuger miteinander verbinden, um so die Schwankungen beim Verbrauch besser mit denen bei der Einspeisung zu synchronisieren. Ich halte es für die beste, effizienteste und billigste Lösung wenn man die Entwicklung und Einführung dieser Techniken durch ein verbessertes EEG allen Marktteilnehmern überlässt, als zu warten, bis der Netzbetreiber mal auf die Idee kommt so etwas zentralistisch einzuführen… Darauf würden wir mit ziemlicher Sicherheit ewig warten.

Wenn es gelingt, dass sich die großen Windparks in Zukunft nur noch dann gut rechnen, wenn sie in Kombination mit einem Biomassekraftwerk, einem Speichersee oder einem Druckluftspeicher betrieben werden, wenn sich Photovoltaik dann besonders gut rechnet, wenn die Mittagsspitze durch einen Akkuspeicher abgepuffert wird und dann eingespeist wird, wenn besonders viel Strom gebraucht wird oder wenn sich ein Kraftwerkspark aus Photovoltaik und Windenergie dadurch besonders gut rechnet, dass er mit einem großen Wasserstoffelektrolyseur ausgerüstet wird und der in Überschusszeiten produzierte Wasserstoff ins Erdgasnetz eingespeist wird, dann ist das EEG auf einen guten Weg gebracht und wird uns zielsicher in eine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien führen.

Die Seuche des ökonomischen Fundamentalismus

Hans Werner Sinn behauptet die in Deutschland getätigten Umweltanstrengungen seien kontraproduktiv, weil sie erstens eine Menge Geld kosten und zweitens nur dazu führten, dass andernorts mehr umweltschädliche Produkte konsumiert werden, weil der Minderverbrauch z.B. von Erdöl zu einer Verbilligung des selbigen führt und es daher in anderen Teilen der Welt umso stärker konsumiert wird. Seine Schlussfolgerung: Weltweite Regelungen zum Handeln mit Umweltressourcen führten dazu, dass sich alle in gleichem Maße an der Lösung des vermeintlichen Problems beteiligen.

 

Denjenigen, die sich in Deutschland für Umweltfragen und Energiewende einsetzen wirft er nutzloses “Gutmenschentum” und ideologische Verblendung vor. Recht hat der Mann. Kurzfristig werden die Aktivitäten keine messbaren Erfolge zeigen was z.B. die Reduktion von CO2 Emissionen angeht. Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang allerdings die Diskreditierung der Umweltbewegung als “ideologisch” im Gegensatz zu einer vorgeblich sachorientierten und objektiven wissenschaftlichen Sichtweise. Die Wirtschaftswissenschaften sind jedoch aus meiner Sicht – im Gegensatz z.B. zur Physik –  alles andere als eine objektive Naturwissenschaft. Hier wird versucht jeden Bereich des menschlichen Zusammenlebens in Marktmodelle zu pressen und sei dies auch noch so absurd. Man gewinnt zunehmend den Eindruck es mit religiös anmutendem Fanatismus zu tun zu haben, einer Art ökonomischem Fundamentalismus.
Jede Theorie in der Physik kann nur so lange aufrecht erhalten werden, bis es Experimente gibt, deren Ausgang mit der gültigen Theorie nicht mehr beschrieben werden kann. Es gibt keine absolute Wahrheit, keinen unhinterfragten Glaubenssatz wie in der Religion. Der Kern der Naturwissenschaften ist der Zweifel, ist die Suche nach neuer Erkenntnis. Betrachtet man in diesem Licht die Protagonisten der neoliberalen Wirtschaftstheorien wird schnell klar wo diese eher einzuordnen sind. Wann werden Menschen wie Herr Sinn es endlich verstehen, dass es die idealen Märkte nur in Ihren Theorien gibt, dass aber auch alle aus diesen Theorien gezogenen Schlussfolgerungen wertlos sind, wenn Sie auf idealisierten Modellen basieren, die so in der realen Welt nicht existieren. Aus einer falschen Aussage kann man logisch jeden Schluss ziehen. Dieser ist aber vollkommen wertlos. Natürlich wäre es besser einen idealen weltweiten Markt mit einheitlichen Spielregeln zu haben, die am Besten auch noch demokratisch entwickelt und legitimiert werden. Das ist aber reine Ideologie, das ist eine Vorstellung, die mit der Realität nichts gemein hat.

Die einzige Möglichkeit nachhaltig und langfristig etwas zu verändern, ist es deshalb selbst damit zu beginnen. Selbst auszuprobieren was man machen kann, andere davon zu überzeugen und anzustiften mitzumachen. Die globalen ökonomischen Auswirkungen sind zunächst nicht messbar aber die Lösungen der großen Menschheitsfragen werden nicht auf globalen Wirtschaftskonferenzen gefunden. Die Lösungen liegen dort, wo sich Menschen in ganz konkreten Situationen mit ganz bestimmten Zuständen nicht mehr tatenlos abfinden möchten und beginnen etwas zu tun. Hier werden die Bedürfnisse geboren, die die Märkte der Zukunft beflügeln werden und hier werden die Ideen geboren, die die Produkte der Zukunft sein werden.

Es ist schon erstaunlich, wie ein Wirtschaftswissenschaftler so ignorant gegenüber der Triebfeder allen Wirtschaftens sein kann. Dem Bedürfnis der Menschen zur Veränderung Ihrer Situation und zur Lösung Ihrer drängendsten Probleme. Es ist dabei eine nicht widerlegbare Tatsache, dass die Wege, die zum Erreichen eines bestimmten Zieles führen hierbei nicht immer rein rational sondern oft auch sehr stark emotional geprägt sind. Hier anzuführen, es handele sich um kostspielige nutzlose Aktivitäten –sinnloses Gutmenschentum – ist schon absurd, wenn man gleichzeitig sieht wie viel Geld nur darauf wartet in sinnvolle Bahnen gelenkt zu werden und sich nur zu oft in spekulativen Blasen durch den Schornstein verabschiedet. Die Energiewende und der ökologische Umbau der Industriegesellschaft sind dringend notwendig, werden von immer mehr Menschen herbeigesehnt und werden daher auch früher oder später Realität werden. Immer mehr Menschen arbeiten an diesem großen Zukunftsprojekt und viele leben inzwischen auch davon für diese Ziele zu arbeiten, ob das nun in die gängigen marktwirtschaftlichen Pseudotheorien hinein passt oder nicht …